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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 06.12.2025 um 10.30 UTC



Anfangs sehr mild, an der Nordsee stürmisch. Zum Donnerstag leichter
Temperaturrückgang. Nachfolgend im Südosten Hochdruckeinfluss, im Nordwesten
unbeständig und dort auch weiter mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 13.12.2025


Der Mittelfristzeitraum ist geprägt von einem blockierenden Hoch über Russland,
das sich allmählich verabschiedet, und intensiver Tiefdrucktätigkeit auf dem
Atlantik. Gegen Ende baut sich aber über dem östlichen Mitteleuropa erneut eine
Blockierung auf.

Am Dienstag , zum Beginn des Mittelfristzeitraumes, liegt nach IFS das
blockierende Hoch schon östlich des Ural und hat auf uns keinen direkten
Einfluss mehr. Über Osteuropa liegt ein flacher Trog, während sich vorderseitig
eines Langwellentroges über dem Atlantik bei uns ein Höhenrücken aufbaut. Dessen
Genese wird unterstützt durch kräftige Warmluftadvektion auf der Vorderseite
eines von Irland nach Schottland ziehenden Sturmtiefs. Dessen Warmfront bringt
im Norden des Landes Regenfälle, während im Süden eine etwas trockenere Warmluft
mit über 10°C in 850 hPa einfließt. Dort kann zeitweise die Sonne scheinen. Vor
allem im Nordwesten des Landes ist es windig, aber auch in den übrigen
Landesteilen ist die Durchmischung meist ausreichend für 2-stellige Höchstwerte.
In der Nacht zum Mittwoch erreicht die kaum wetteraktive Kaltfront den
Nordwesten des Landes.

Diese schwenkt am Mittwoch weiter nach Deutschland herein und in der Nacht zum
Donnerstag nach Südosten durch. Sie bringt zwar viele Wolken, aber kaum Regen.
Rückseitig geht die Temperatur in 850 hPa wieder auf 0°C zurück. In der Höhe
zieht der Rücken rasch ab und in der Nacht erreicht uns rückseitig der Kaltfront
ein Kurzwellentrog, der auch etwas Höhenkaltluft mitbringt, so dass es zu
einigen Schauern kommt. Vor allem ganz im Norden des Landes bleibt es recht
windig.

Am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag nähert sich das nächste Tief den
Britischen Inseln und zieht über Schottland hinweg. Auf seiner Vorderseite wird
durch Warmluftadvektion wieder ein Rücken bei uns aufgebaut. Das entstandene
Hoch über Süddeutschland wird weiter gestützt und wandert nur langsam
südostwärts. Dementsprechend greifen keine wetteraktiven Fronten auf Deutschland
über. Im Nordwesten wird es wieder recht mild, im Südosten ist es mit Nebel und
Sonne etwas kühler.

Daran ändert sich auch am Freitag und Samstag nichts Wesentliches. Zunehmend
verbindet sich ein Hoch über Nordskandinavien mit dem Hoch über Südosteuropa und
baut eine Hochdruckzone über ganz Osteuropa auf, so dass die Fronten von Westen
wieder geblockt werden. Damit bleibt zumindest im Südosten Hochdruckeinfluss
erhalten und die Temperaturen bewegen sich in den Tieflagen auf
Durchschnittsniveau. Im Nordwesten bleibt es dagegen mild und leicht
unbeständig.

Im weiteren Verlauf soll sich zwar das Hoch etwas zurückziehen, es könnte
zunehmend wieder eine Südlage entstehen und die Fronten würden nur den Westen
des Landes erreichen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der aktuelle Lauf des IFS zeigt bereits am Donnerstag Inkonsistenzen mit dem
Vorlauf, ist aber in guter Übereinstimmung mit dem gestrigen 00-UTC-Lauf. So
wurde beim gestrigen 12-UTC-Lauf der Kurzwellentrog viel schwächer simuliert. Am
Freitag sollte dann nach dem gestrigen 00-UTC-Lauf ein Tief über Dänemark
ziehen, während die beiden jüngeren Läufe dies wegen eines Höhenrückens nicht
mehr zulassen. Interessant ist auch das Vordringen von Fronten und einem
Starkwindfeld bis in den Südosten Deutschlands, das der gestrige 00-UTC-Lauf für
den Sonntag zeigte. Der 12-UTC-Lauf agiert hier schon wesentlich
zurückhaltender, der heutige Lauf lässt Deutschland frontenfrei. Die Tendenz
geht also in die antizyklonale Richtung.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bereits am Donnerstag zeigen sich markante Unterschiede zwischen den heute
vorliegenden deterministischen Prognosen. Während ICON den Trog ebenso wie IFS
recht rasch durchziehen lässt, bleibt dieser bei UKMO länger hängen und das Hoch
baut sich weiter westlich auf. GEM zeigt dagegen diesen Trog sehr abgeschwächt,
GFS gar nicht. Auch am Freitag liegt nach UKMO bei uns noch ein Höhentief, sonst
ist der Rücken wetterbestimmend. Doch die Bodenhochs werden sehr unterschiedlich
positioniert. Über Südostmitteleuropa bei IFS, UKMO und GEM, über Skandinavien
bei ICON und über Rumänien bei GFS. Im weiteren Verlauf blocken vor allem ICON,
IFS und GEM die Tiefs im Westen weiterhin stark ab, GFS dagegen etwas weniger
stark. Einen Durchbruch der Tiefdrucktätigkeit am kommenden Wochenende, wie ihn
IFS gestern noch simuliert hat, kann man nicht mehr finden.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das IFS-EPS verteilt sich im Zeitraum von Donnerstag bis Samstag auf drei
Cluster. Diese zeigen alle das Durchschwenken des Höhentroges am Donnerstag,
aber in leicht unterschiedlicher Stärke. Interessanter werden die Unterschiede
gegen Ende. C1 (22 Mitglieder) hat die Achse des Höhenrückens recht weit
östlich, die Achse des nächsten Troges erreicht Samstagfrüh die Biskayaküste
Frankreichs. Bei C2 (21 Mitglieder) liegt die Achse des Rückens westlicher, die
Achse des Troges noch viel weiter draußen auf dem Atlantik. C3 (8 Mitglieder,
Hauptlauf, Kontrolllauf) lässt diesen Trog westlich der Iberischen Halbinsel
abtropfen, der verbleibende Trog zieht zwar über der Nordsee rasch heran, kann
aber den Rücken kaum verdrängen. So kann man sagen, dass sowohl C2 als auch C3
gegen ein rasches Übergreifen von Fronten am Wochenende sprechen und eher den
Hochdruckeinfluss konservieren. In der erweiterten Mittelfrist gibt es Varianten
mit einer Verstärkung der Blockierung, als auch Varianten, bei denen ein
Langwellentrog auf uns übergreift.
Die Rauchfahnen für verschiedene Städte Deutschlands zeigen eine markante Spitze
der Temperatur und hohes Geopotential am Dienstag. Der Trog am Donnerstag zeigt
sich mit einem Temperatur- und Geopotentialminimum am Donnerstag, wobei der
Trogdurchgang im Süden vom Hauptlauf deutlich stärker simuliert wird als von der
Mehrheit des Ensembles. Niederschlagssignale zeigen sich zu Beginn der Woche und
noch einmal mit Durchgang des Troges. Nachfolgend zeigt sich durchwegs sehr
hohes Temperatur- und Geopotentialniveau in allen Regionen Deutschlands mit nur
mäßiger Streuung. In allen Regionen gibt es kaum Ausreißerläufe, die mal
Temperaturen von deutlich unter 0°C in 850 hPa zeigen. Die Niederschlagssignale
fallen ab Freitag verhalten aus, im Nordwesten aber erwartungsgemäß noch etwas
stärker als im Südosten.
Die Rauchfahnen des GFS zeigen im Wesentlichen das Gleiche. Allerdings mit einem
leichten Abwärtstrend in der dritten Adventswoche, der sich so beim IFS - soweit
vorhanden - nicht finden lässt.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI: Der EFI zeigt für Montag bis Mittwoch ein deutliches Signal für Wärme in
Deutschland, für Dienstag auch ein deutliches Signal für ungewöhnlich starken
Regen im Norden Deutschlands. Dies hängt mit einem atmosphärischen Fluss
zusammen, der sich vom Seegebiet westlich der Iberischen Halbinsel bis Dienstag
und Mittwoch nach Norddeutschland und Polen ausdehnt.

Dauerregen:
Trotz des markanten EFI-Signals bleiben wir in Norddeutschland weit unter den
Dauerrregenschwellen. Für Dienstag deuten sich in den 90%-Perzentilen der
verschiedenen Ensembles flächendeckend 10 bis 20 l/m² an, die
Wahrscheinlichkeiten für mehr als 30 l/m² sind quasi null.

Sturm:
Am Dienstag und am Mittwoch zeigt das IFS-EPS mittlere Wahrscheinlichkeiten für
stürmische Böen an der Nordsee. Auch auf den Bergen wird es windig: Auf dem
Brocken dürfte es für schwere Sturmböen reichen, ansonsten kann es auf
exponierten Gipfeln zu stürmischen Böen oder maximal Sturmböen kommen.

In den Folgetagen nimmt die Wahrscheinlichkeit für stürmische Böen an der
Nordsee etwas ab, sinkt aber nicht auf null. Am Samstag nimmt sie wieder etwas
zu. Auf exponierten Gipfeln kann es auch im Wochenverlauf noch stürmische Böen
oder Sturmböen geben, jeder weiter im Nordwesten, desto wahrscheinlicher.

Winterwetter:
Klassisch winterliche Wettergefahren wie Schnee, Glatteis und Kälte stehen im
Mittelfristzeitraum nicht auf der Karte.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, IFS-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Peter Hartmann