heute
morgen
übermorgen
kommende Tage
10 Tage
Thema des Tages  
Vorhersagediagramme  
Niederschlagsradar  




Wetter aktuell

Ruhiger "Clemens" löst stürmische "Telse" ab


Sturmtief "Telse" sorgte regional für chaotische Zustände. Nun wird
dieses von Hoch "Clemens" abgelöst, das uns neben Frost und Nebel
auch gebietsweise freundliches und ruhiges Wetter beschert.


Tief "Telse", das international auf den Namen "Conall" getauft wurde,
wirbelte in der Nacht zum Donnerstag (28.11.2024) vom Ärmelkanal über
den Norden der Niederlande nach Deutschland und sorgte regional für
Schäden und Behinderungen. Zum Teil schwere Sturmböen bis 100 km/h
ließen in Teilen Niedersachsens und NRWs Gegenstände umherfliegen und
ließen einige Äste und Bäume auf Straßen und Schienen stürzen. Dies
sorgte nicht nur bei der Deutschen Bahn für Verzögerungen im
Betriebsablauf. In den Niederlanden fiel der Sturm noch etwas
heftiger aus. Dort wurde eine Frau auf ihrem Fahrrad von einem
umstürzenden Baum erschlagen.
Aber nicht nur der Sturm war warnwürdig. In Teilen
Schleswig-Holsteins sorgte "Telse" für kräftige Regenfälle.
Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller lösten dort ebenfalls
zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. Am heutigen Freitag zeugen noch
einige hohe Pegelstände von den Wassermassen, die nur langsam ins
Meer abfließen.

Das Sturmtief zog am gestrigen Donnerstag über den Norden
Deutschlands nach Polen hin ab, sorgte dabei aber weiterhin für
stürmisches und regnerisches Wetter. Insbesondere an den Alpen und im
Erzgebirge kamen längere Zeit Niederschläge vom Himmel, die dort in
höheren Lagen bei einer allmählich absinkenden Schneefallgrenze in
Schnee übergingen. Im Allgäu reichte der Schneefall sogar bis in
tiefste Lagen. Auf den Pisten wurde dort am heutigen Freitagmorgen
(29.11.2024) mithilfe von Beschneiungsanlagen noch etwas
nachgeholfen.

Heute zieht "Telse" weiter in die Schwarzmeerregion sowie in Richtung
Ionisches Meer. Entsprechend schwindet sein Einfluss auf Deutschland.
Lediglich in den östlichen Mittelgebirgen wird in der nördlichen
Strömung noch feuchte Luft an die Berge gedrückt, die dort in höheren
Lagen anfangs etwas Schnee, in tiefen Lagen Regen bringt. Im
Tagesverlauf klingen die Niederschläge dann vollständig ab.

Von Westen schiebt bereits Hoch "Clemens" seinen Schwerpunkt direkt
über Deutschland und sorgt für eine Beruhigung des Wettergeschehens.
So bleibt es am Wochenende trocken. Auch starker Wind spielt keine
Rolle mehr. Dafür rücken nun wieder typische Grenzschichtphänomene in
den Vordergrund. Insbesondere in einigen Niederungen und Flusstälern
können sich tagsüber längere Zeit zähe Nebel- und Hochnebelfelder
halten, wenn sich diese überhaupt auflösen. Dabei bleibt es in diesen
Regionen recht kalt. Selbst tagsüber liegen die Temperaturen dort
lokal um den Gefrierpunkt. In anderen Regionen wird sich der Nebel
hingegen rasch auflösen können. Dort scheint dann die Sonne von einem
blauen Himmel und die Luft erwärmt sich auf bis zu 9 Grad. In den
Nächten ist es teils klar oder gering bewölkt, teilweise breiten sich
die Nebelfelder wieder aus. Die Temperaturen sinken in den leichten
bis mäßigen Frostbereich und liegen meist zwischen +1 und -7 Grad.

Zum Start in die neue Woche schickt dann ein Skandinavien-Tief namens
"Ute" seine Luftmassengrenze nach Deutschland. Bereits in der Nacht
zum Montag ziehen von Westen dichte Wolken und Regen auf, der im
Grenzbereich zu den noch frostigen Gebieten am Boden örtlich auch
gefrieren könnte. Zwar ist dies nach derzeitigem Stand noch mit
einigen Unsicherheiten behaftet, dennoch könnte dies im
frühmorgendlichen Berufsverkehr für unangenehme Überraschungen
sorgen.
Am Montag und in der Nacht zum Dienstag überquert uns dann der
Tiefausläufer und bringt vielerorts dichte Wolken und zeitweise
weiteren Regen. Dazu frischt der Wind an der See und im Bergland
stark böig auf. Zudem wird etwas mildere Luft nach Deutschland
geführt. Die Tageshöchstwerte können dabei auf bis zu 11 Grad
ansteigen. Die Nacht zum Dienstag sollte wiederum mit wenigen
Ausnahmen weitgehend frostfrei verlaufen. Nach einer kurzen
Wetterberuhigung am Wochenende geht es also wechselhaft in die neue
Woche.

(Die Bilder zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im
Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)

MSc.-Met. Sebastian Schappert

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.11.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst