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Wissenschaft kompakt

Begrifflichkeiten und Geografie im Wetterbericht



In einem Wetterbericht finden sich ganz schön viele Begriffe in Bezug
auf Raum und Zeit. Doch was bedeutet nun eigentlich "zeitweise Regen"
oder "örtlich Nebel"? Wo ist der Südosten und welche Gebiete sind der
Osthälfte zuzuordnen? Antworten darauf und mehr gibt es im heutigen
Thema des Tages.


Der Wetterbericht für den morgigen Dienstag und die Nacht zum
Mittwoch könnte folgendermaßen aussehen:


Am Dienstag im Norden und Westen viele Wolken und gelegentlich Regen,
oberhalb 400-600 m Schnee. Sonst Wechsel von Wolken, Auflockerungen
und bevorzugt im Süden längeren sonnigen Phasen, dabei meist trocken.
Höchstwerte im Südosten und im Bergland zwischen 2 und 6 Grad, sonst
4 bis 8 Grad. In der Nordhälfte mäßiger Wind aus Südwest bis West, an
den Küsten böig auflebend, in der Südhälfte schwachwindig.

In der Nacht zum Mittwoch in der Nordwesthälfte viele Wolken und
zeitweise Regen, ab mittleren Lagen etwas Schnee, Minima zwischen 3
und 0 Grad. In der Südosthälfte gering bewölkt oder klar und
niederschlagsfrei, Minima zwischen 0 und -7 Grad. Örtlich Glätte.


Räumliche und zeitliche Begriffe wurden fett markiert. Dass
Schleswig-Holstein zum Norden gehört und der Niederrhein zum Westen
ist unstrittig, aber wie schaut es beispielsweise mit dem
Rhein-Main-Gebiet oder der Altmark aus? Eine grobe Einschätzung, die
für Berichte des Deutschen Wetterdienstes verwendet wird, ist aus den
folgenden Bildern zu entnehmen. Die Grenzen sind dabei etwas
schwammig und sollten nicht für bare Münze genommen werden, aber ein
ungefährer Überblick ist dadurch definitiv gegeben.


Nachdem nun die Geografie behandelt wurde, sollen die nachfolgenden
Tabellen Aufschluss über die Verbreitung und räumliche sowie
zeitliche Ausdehnung der Wetterparameter (meist in Bezug auf
Niederschlag) liefern.


Begriff Räumliche Angaben Prozent des Vorhersagegebietes
vereinzelt, einzelne Niederschlag auf kleinstem Gebiet oder in einer Großstadt nicht in allen Stadtteilen kleiner als 10 %
örtlich Ein etwas größerer Teil des Gebietes 10 bis 20 %
strichweise 10 bis 30 %
gebietsweise ein größerer Teil des Gebietes 20 bis 50 %
verbreitet mehr als 50 % aller Stationen mit Niederschlag größer als 50 %
vielfach an vielen Orten, aber nicht zusammenhängend



Begriff Zeitliche Angaben Prozent des Vorhersagezeitraumes
kaum kleiner als 10 %
gelegentlich in größeren zeitlichen Abständen, Dauer jeweils kurz kleiner als oder gleich 30 %
wiederholt kurze in häufiger zeitlicher Abfolge, Dauer jeweils kurz mehrere aufeinander folgende Ereignisse
wiederholt in häufiger zeitlicher Abfolge mehrere aufeinander folgende Ereignisse
zeitweise in Zeitabständen von längerer Dauer 30 bis 60 %
länger andauernde Niederschlag über eine längere Zeit hinweg größer als 60 %
überwiegend größer als 80 %
meist größer als 90 %


Jetzt aber genug Geografie und Begrifflichkeiten im heutigen Thema
des Tages. Hoffentlich wurde mit den Ausführungen etwas klarer,
welche geografischen Einordnungen und Begrifflichkeiten wir beim
Deutschen Wetterdienst verwenden.


Dipl.-Met. Marcel Schmid

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 17.11.2025

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